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NetVault Plug-in for Oracle 12.2 - Benutzerhandbuch

Einführung von Quest® NetVault® Backup Plug-in for Oracle Definieren einer Sicherungsstrategie Installieren und Entfernen des Plug-ins Konfigurieren des Plug-ins Sichern von Daten Verwenden von Oracle Flashback-Datenbank Wiederherstellen von Daten
Wiederherstellen von Daten: Übersicht Durchführen von benutzerverwalteten Wiederherstellungen Verwenden von erweiterten benutzerverwalteten Wiederherstellungsverfahren Durchführen von RMAN-Wiederherstellungen Verwendung von RMAN-Wiederherstellungstypen in einer Umgebung ohne RAC Verwenden erweiterter Verfahren mit RMAN-Wiederherstellungen
Pflegen des Wiederherstellungskatalogs Verwenden der RMAN-CLI Verwenden des Plug-ins mit Oracle RAC Verwenden des Plug-ins in einer Failover-Clusterumgebung Verwenden des Plug-ins mit Oracle Data Guard Verwenden des Plug-ins mit Oracle Container-Datenbanken (CDB) und steckbaren Datenbanken (PDB) Fehlerbehebung

Durchführen einer Wiederherstellung auf Tabellenebene über die RMAN-CLI

Wie bereits erwähnt, basieren die Beispiele auf der Verwendung der vollautomatisierten Version der Hilfsinstanz. Weitere Beispiele zur Verwendung einer automatisierten Hilfsinstanz oder einer benutzerverwalteten Hilfsinstanz, die beide zusammen mit dem Plug-in für die Wiederherstellung auf Tabellenebene verwendet werden können, finden Sie in der Oracle Dokumentation. Beachten Sie Folgendes:

•
Für die Wiederherstellung auf Tabellenebene ist die Verwendung der Klausel „until“ erforderlich, um den Status zu definieren, in den Sie wiederherstellen möchten.
•
Bei den folgenden Beispielen wird davon ausgegangen, dass Sie mit der Zielinstanz und ggf. mit dem RMAN-Wiederherstellungskatalog verbunden sind.
Beispiele

Im folgenden Beispiel werden drei Tabellen eines Oracle Benutzers, sales, an einer bestimmten SCN wiederhergestellt, wobei eine vollautomatisierte Hilfsinstanz verwendet wird, für die die erforderlichen Dateien in einem Linux- oder UNIX-Verzeichnis, /oracle/nvbu_pitr_auxiliary_destination erzeugt werden, das Sie vor der Wiederherstellung erstellt haben.

RMAN> recover table SALES.NORTHSALES, SALES.SOUTHSALES, SALES.CENTRALSALES
until scn 5555638
auxiliary destination '/oracle/nvbu_pitr_auxiliary_destination';

Ähnliches Beispiel mit der Ausnahme, dass eine Protokollfolge verwendet wird:

RMAN> recover table SALES.NORTHSALES, SALES.SOUTHSALES, SALES.CENTRALSALES
until sequence 38 thread 1
auxiliary destination '/oracle/nvbu_pitr_auxiliary_destination';

Ähnliches Beispiel, mit der Ausnahme, dass ein bestimmtes Datum und eine bestimmte Uhrzeit verwendet werden und es auf einer Windows Server-Umgebung basiert:

RMAN> recover table SALES.NORTHSALES, SALES.SOUTHSALES, SALES.CENTRALSALES
until time "to_date('2013/11/23 06:59:00', 'yyyy/mm/dd hh24:mi:ss')"
auxiliary destination 'C:\app\Administrator\product\11.2.0\dbhome_1\nvbu_pitr_auxiliary_destination';

Mit der Option Tabelle neu zuordnen werden im folgenden Beispiel zwei der drei ausgewählten Tabellen in einer neuen Tabelle mit einem anderen Namen wiederhergestellt. Die dritte Tabelle wird mit demselben Namen wie das Original wiederhergestellt.

RMAN> recover table SALES.NORTHSALES, SALES.SOUTHSALES, SALES.CENTRALSALES
until time "to_date('2013/11/23 06:59:00', 'yyyy/mm/dd hh24:mi:ss')"
remap table sales.northsales:northsales_recovered, sales.southsales:southsales_recovered
auxiliary destination 'C:\app\Administrator\product\11.2.0\dbhome_1\nvbu_pitr_auxiliary_destination';

Stellt eine Tabelle von einem gemeinsamen Benutzer wieder her:

RMAN> recover table "C##SALES"."NORTHSALES", "C##SALES"."SOUTHSALES"
until scn 5555638
remap table "C##SALES"."NORTHSALES":"NORTHSALES_RECOVERED"
auxiliary destination '/oracle/nvbu_pitr_auxiliary_destination';

Standardmäßig importiert RMAN die wiederhergestellten Tabellen oder Tabellenpartitionen in die Zieldatenbank. Vor dem Import werden die Tabellen in einer Exportspeicherauszugsdatei gespeichert. Sie können die Option NOTABLEIMPORT verwenden, um zu verhindern, dass RMAN die wiederhergestellten Tabellen oder Tabellenpartitionen importiert. Wenn Sie diese Option verwenden, werden die Tabellen am angegebenen Punkt wiederhergestellt und die Exportspeicherauszugsdatei erstellt, die Speicherauszugsdatei wird jedoch nicht in die Zieldatenbank importiert. Zu diesem Zeitpunkt können Sie die Tabellen mit der Hilfsinstanz analysieren oder die Speicherauszugsdatei manuell mit dem Oracle Datapump-Importhilfsprogramm in die Zieldatenbankinstanz importieren.

RMAN> recover table "C##SALES"."NORTHSALES", "C##SALES"."SOUTHSALES"
until time 'SYSDATE-4'
auxiliary destination '/oracle/nvbu_pitr_auxiliary_destination'
datapump destination '/oracle/nvbu_pitr_datapump_destination'
dump file 'northsales_southsales_export_dump.dat'
notableimport;
 
* 
HINWEIS: Wenn während der Wiederherstellung Fehler auftreten, löscht Oracle die Exportspeicherauszugsdatei nicht, wenn die wiederhergestellte Tabelle eine solche erstellt hat. Anschließend können Sie die Exportspeicherauszugsdatei verwenden, um den Wiederherstellungsprozess manuell abzuschließen.

Durchführen einer Wiederherstellung auf Tabellenebene über die NetVault Backup-WebUI

Zusätzlich zu den unter Durchführen von RMAN-Wiederherstellungen beschriebenen Schritten gelten die folgenden Optionen speziell für die Wiederherstellung auf Tabellenebene.

1
Wählen Sie im Abschnitt Wiederherstellungstyp auf der Registerkarte Wiederherstellung durchführen die Option Zeitpunktwiederherstellung auf Tabellenebene durchführen aus.
2
Wählen Sie die Option Basierend auf Systemänderungsnummer, Basierend auf Protokollfolge oder Basierend auf Zeit aus.
•
Wenn Sie die Option Basierend auf Systemänderungsnummer auswählen, weist das Plug-in RMAN an, die Klausel „until scn“ während der Tabellenwiederherstellung zu verwenden. Beispiel: until scn 5555638
•
Wenn Sie die Option Basierend auf Protokollfolge auswählen, weist das Plug-in RMAN an, die Klausel „until sequence <number> thread <number>“ während der Tabellenwiederherstellung zu verwenden. Beispiel: until sequence 38 thread 1
•
Wenn Sie die Option Basierend auf Zeit auswählen, weist das Plug-in RMAN an, die Klausel „until time“ während der Tabellenwiederherstellung zu verwenden. Beispiel: until time "to_date('2013/11/23 06:59:00', 'yyyy/mm/dd hh24:mi:ss')"
3
Geben Sie im Feld Hilfsziel ein Verzeichnis (vollständiger Pfad) an, in dem die Hilfsinstanzen alle erforderlichen Dateien speichern, einschließlich Kopien der Steuerdatei, Archivprotokolle und Datendateien.
Die Verwendung dieses Felds entspricht der Klausel „auxiliary destination '<directoryFullPath>'“
 
* 
WICHTIG: Dieses Verzeichnis muss vorhanden sein, bevor Sie den Wiederherstellungsprozess ausführen können. Wenn das Verzeichnis nicht vorhanden ist, schlägt die Wiederherstellung möglicherweise mit einem ORA-Fehler fehl.
4
Geben Sie im Feld Tabelle wiederherstellen eine kommagetrennte Liste von Tabellen ein, die Sie als Teil einer Wiederherstellung auf Tabellenebene in die Wiederherstellungstabelle aufnehmen möchten.
Verwenden Sie das Konstrukt oracle_user_name.table_name. Oracle 12c enthält gemeinsame Benutzer und lokale Benutzer und die für die lokalen Benutzer verwendete Namenskonvention ähnelt den Oracle Database-Benutzernamen in früheren Versionen von Oracle.
Für Container, in denen gemeinsame Benutzer vorhanden sind, stellt Oracle Database die gemeinsamen Benutzer „SYS“ und „SYSTEM“ bereit. Der Name der benutzererstellten gemeinsamen Benutzer muss mit C## oder c# beginnen. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation zur mehrinstanzenfähigen Oracle 12c-Architektur.
 
* 
WICHTIG: Wenn Sie eine Tabelle von einem gemeinsamen Benutzer auflisten, verwenden Sie doppelte Anführungszeichen. Während SQL*Plus Abfragen in Tabellen akzeptiert, die eine Zeichenfolge enthalten, die C## oder c# enthält und die doppelten Anführungszeichen ausschließt, tut RMAN dies nicht.
Beispiel 1: Im Folgenden sind drei Tabellen für den Benutzer sales aufgeführt.
sales.northsales, sales.southsales, sales.centralsales
Beispiel 2: Im folgenden Beispiel sind zwei Tabellen für den gemeinsamen Benutzer C##SALES aufgeführt.
"C##SALES"."NORTHSALES", "C##SALES"."SOUTHSALES"
Die Verwendung des obigen Beispiels entspricht der Klausel recover table "C##SALES"."NORTHSALES", "C##SALES"."SOUTHSALES“.
5
Geben Sie im Feld Tabelle neu zuordnen eine durch Kommas getrennte Liste von Tabellen ein, die Sie ggf. als Teil einer Wiederherstellung auf Tabellenebene umbenennen möchten.
Mit dieser Option können Sie die Tabelle wiederherstellen und auf ihre Eignung analysieren, um zu bestimmen, ob die ursprüngliche Tabelle überschrieben werden soll. Sie müssen nicht für jede im Feld Tabelle wiederherstellen aufgeführte Tabelle eine Zuordnung bereitstellen. Sie müssen die Zuordnung nur für die Tabellen auflisten, die Sie vorübergehend umbenennen möchten.
Beispiel 1: Das folgende Beispiel ordnet die Tabelle sales.northsales sales.northsales_recovered zu.
sales.northsales:northsales_recovered
Beispiel 2: Das folgende Beispiel ordnet die Tabelle sales.northsales sales.northsales_recovered zu.
sales.northsales:northsales_recovered, sales.southsales:southsales_recovered
Beispiel 3: Das folgende Beispiel ordnet die Tabelle sales.northsales sales.northsales_recovered zu.
"C##SALES"."NORTHSALES":"NORTHSALES_RECOVERED"
Die Verwendung des obigen Beispiels entspricht der Klausel remap table "C##SALES"."NORTHSALES":"NORTHSALES_RECOVERED“.

Pflegen des Wiederherstellungskatalogs

•
Erneutes Synchronisieren des Wiederherstellungskatalogs

Erneutes Synchronisieren des Wiederherstellungskatalogs

Plug‑in for Oracle führt automatisch eine vollständige oder teilweise Neusynchronisierung des Wiederherstellungskatalogs durch, wenn RMAN-Sicherungen durchgeführt werden, solange die Steuerdatei gemountet ist und die Wiederherstellungskatalogdatenbank bei der Befehlsausführung verfügbar ist.

Sie können den RMAN-Befehl RESYNC CATALOG verwenden, um manuelle vollständige Neusynchronisierungen durchzuführen, wenn:

•
Der Wiederherstellungskatalog nicht verfügbar ist, wenn Sie einen der Befehle ausführen, mit denen der Katalog automatisch neu synchronisiert wird.
•
Die Datenbank selten gesichert wird und täglich eine hohe Anzahl von Protokollswitches erzeugt. So werden beispielsweise Hunderte von Archivprotokollen zwischen Datenbanksicherungen archiviert und zwischen den Katalogresynchronisierungen werden 1.000 Switches generiert.
•
Sie haben die physische Struktur der Zieldatenbank geändert, z. B. durch Hinzufügen oder Löschen eines Tabellenbereichs. Wie bei Archivierungsvorgängen wird der Wiederherstellungskatalog nicht automatisch aktualisiert, wenn sich das physische Schema ändert.

Sie sollten RESYNC CATALOG nicht oft ausführen müssen. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden von „CROSSCHECK“ zum Aktualisieren des RMAN-Repository im Erweiterten Benutzerhandbuch für Oracle Datenbanksicherung und -wiederherstellung.

Führen Sie die folgenden Schritte durch, um eine vollständige Neusynchronisation des Wiederherstellungskatalogs zu erzwingen.

1
Starten Sie RMAN und stellen Sie eine Verbindung zur Zieldatenbank und zum Wiederherstellungskatalog her.
> rman TARGET / CATALOG rman/<password>@<connect_identifier for catalog>
2
Mounten Sie die Zieldatenbank.
STARTUP MOUNT;
3
Synchronisieren Sie den Wiederherstellungskatalog erneut.
RESYNC CATALOG;
4
Beenden Sie RMAN.
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